Methodenelemente

EMDR im Coaching: Bilaterale Gehirnstimulation

„EMDR im Coaching“ heißt der Titel des ersten wingwave-Buchs, dass die Diplom-Psychologen Cora Besser-Siegmund und Harry 2001 publizierten. Denn die Autoren waren und sind vom EMDR als wirksame Therapie-Methode nach wie vor fasziniert und von deren Wirkung überzeugt – auch im Vergleich zu anderen Psychotherapieverfahren. Daher sind die Interventionsschritte beim wingwave-Coaching nahezu identisch mit dem wingwave-Prozess. Neu war in 2001, dass die wingwave-Begründer und die lizensierten wingwave-Coaches EMDR nicht nur als Therapie sondern auch als Coaching-Methode für gesunde Menschen einsetzten und einsetzen – bis heute mit einer sehr guten Resonanz bei vielen Coachingkunden. Vor allem schätzten sie die Ergänzung des EMDR-Grundprozesses durch den Myostatiktest, mit dem Coach oder auch Therapeut punktgenau Stresstrigger oder auch gewinnbringende Ressourcen für den Coachee schnell erkennen kann. Auch viele Psychotherapeuten ergänzen die EMDR-Intervention heutzutage durch das gut beforschte „wingwave-Element“ Myostatiktest. Dann nennt sich das Vorgehen natürlich nicht „Coaching“, sondern „EMDR mit wingwave“. Diese Methodenintegration wird aber nur von anerkannten Psychotherapeuten angeboten.

Was ist nun EMDR? Ende der achtziger Jahre beschäftigen sich in den USA verschiedene NLP-Trainer und -Therapeuten mit dem Einsatz „wacher REM-Phasen“ (Rapid Eye Movement) zur emotionalen Regulation von beeinträchtigenden Stresserinnerungen. Man nannte die Vorgehensweise „Eye Movement Integrator“.  Die amerikanische Psychotherapeutin Francine Shapiro entwickelte die Methode speziell weiter zur Behandlung von posttraumatischem Stress. Mitte der 90er Jahre gab der SPIEGEL dann dieser auch in Deutschland neu eingeführten EMDR-Methode den Namen Winke-Winke-Therapie. Man war fasziniert und alarmiert über die neue Idee aus Amerika, psychische Blockaden einfach wegwinken zu können. Tatsächlich spielen bei dieser Methode schnelle Fingerbewegungen vor den Augen des Klienten eine entscheidende Rolle. Der Klient folgt diesen Bewegungen mit seinem Blick. Die so erzielten raschen Augenbewegungen erinnern an die REM-Phase, welche alle Menschen beim intensiven Träumen zeigen: Rapid Eye Movement. EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing.

Natürlich kannte man schon vor NLP und EMDR therapeutische Stimulationstechniken über Augenbewegungen – allerdings nicht so rasch wie beim EMDR durchgeführt. Bekannt ist  das Bild der pendelnden Taschenuhr bei der klassischen Hypnose. Und auch uch beim Yoga – mit einer der ältesten Körpertherapiemethoden der Welt – gibt es eine Reihe von Augenbewegungsübungen. Sogar in traditionellen asiatischen Tänzen sind sich rasch hin- und herbewegende Augen ebenso wichtig und eingeübt wie Tanzschritte, was vielleicht neben der kulturellen auch eine gesundheitspflegende Bedeutung haben mag.

Immer mehr Experten vermuten, dass der positive Effekt dieser Stimulationstechniken durch die Bahnung einer optimalen Zusammenarbeit zwischen den beiden Gehirnhälften und somit aller Gehirnareale entsteht. Langsame Augenbewegungen werden beim EMDR auch genutzt – zur Intensivierung von positivem Erleben. Seit vielen Jahren stimuliert man inzwischen so wohl beim EMDR als auch beim wingwave-Coaching nicht nur über die Augenbewegungen, sondern nutzt auch  die auditive und taktile links-rechts-Anregung der beiden Hemisphären.

Trotz der scheinbaren Einfachheit in der Anwendung zählt beipielsweise EMDR heute weltweit mit zu den effektivsten Psychotherapiemethoden bei posttraumatischem Belastungsstörungen. Die vielfältigen guten Ergebnisse sprechen für die positive Wirkung von Ansätzen zielgerichteter bilateraler Gehirnstimulation in Therapie und Coaching.

EMDR wird inzwischen in Deutschland aufgrund der sehr guten Forschungsergebnisse auch von den Krankenkassen anerkannt.

International genießt die EMDR-Therapie auch bei öffentlichen Personen gutes Ansehen. Ein prominentes Beispiel ist Prinz Harry, der in der von ihm und der US-TalkshowLegende Oprah Winfrey produzierten Doku-Serie „The Me You Can’t See“ offen über seine EMDR-Therapie erzählt und sich sogar dabei filmen ließ – hier geht es zum entsprechenden Youtube-Link.