Beim Myostatiktest bildet der Coachee zwischen Daumen und Zeigefinger einen festen Muskelring, der beim Test durch den Coach mit maximaler Kraft gehalten wird. Manchmal testet der Coach auch die Kombinationen Daumen/Mittelfinger oder Daumen/Ringfinger – je nach dem Grundkraftniveau, das der Proband aufbringen kann. wingwave-Coaches nutzen diesen Test als „Kompass“ im Coaching-Prozess für zwei wesentliche Anliegen:
- Das Auffinden von Stressoren, welche die mentale/emotionale Balance des Coachee stören/irritieren
- Die Überprüfung der Wirksamkeit von angewandten Interventionen zur Verbesserung und Anregung von stabilisierenden emotionalen und mentalen Prozessen.
Überwiegend zeigt ein schwacher Muskeltest mentalen Stress, ein starker Muskeltest hingegen mentale Ressourcen und emotionale Sicherheit an.
Wir nutzen beim wingwave-Coaching den Myostatiktest vor allem deshalb, weil er durch eine wissenschaftliche Studie im Rahmen einer Promotionsarbeit des Diplom-Psychologen Dr. Marco Rathschlag als zuverlässiges Feedback-System bestätigt werden konnte. Hier wurde an der Deutschen Sporthochschule Köln für die Beforschung der Emotions-abhängigen Fingerkraft extra ein Gerät für die objektive Messung des Myostatiktests entwickelt.
Anders als in der Kinesiologie oder beim so genannten Omura-Test (Yoshiaki Omura, ein Akupunktur-Arzt) setzt der wingwave-Coach den Myostatiktest weder für medizinische Diagnosen noch für die Dosierungsfindung von Medikamenten oder medizinisch-therapeutisch ein.
Der Myostatiktest eignet sich für Coaching-Themen deshalb besonders gut, weil die Handmuskeln im Großhirn eine besonders große Fläche für die neuronale Steuerung und Verarbeitung von Motorik und Sensorik einnehmen – das zeigt hier die Abbildung vom „motorischen Homunculus“. Da auch unsere kognitiven und mentalen Prozesse vor allem im Großhirn stattfinden, teilt sich mentaler Stress besonders schnell im Handmuskel mit.
Man denke hier nur an den Schauspieler, der effektvoll ein Glas fallen lässt, wenn er Schreck, Irritation oder Überraschung darstellen soll. Im Coaching spiegelt uns der Test also vor allem zwei Hinweise auf das subjektive Erleben:
- Der Coachee kann mit dem Thema/dem dargebotenen Reiz gut umgehen, er kann die „Sache verkraften“, ist „dem Thema gewachsen“ oder
- Der Coachee ist irritiert, überfordert, der „Sache nicht gewachsen“, gestresst etc.
Lesen Sie mehr bei den Coaching-Beispielen unserer Methodenseite, über den praktischen Einsatz des Myostatiktests.